046/2019: Wer bin ich? Was kann ich? - Die Entwicklung des Selbstbewusstseins bei Menschen mit geistiger Behinderung
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Beschreibung
Das Selbstkonzept eines Menschen entsteht im Laufe der Sozialisation im Austausch mit der Umwelt. Die Menschen vergleichen sich selbst mit anderen und entwickeln Vorstellungen darüber, wer, was und wie sie gern sein möchten. Dabei wirken auch gesellschaftliche Stigmatisierungen, die die Möglichkeiten von Menschen mit Behinderungen einschränken.
Das Selbstkonzept ist die Grundlage für das Selbstwertgefühl, das je nach den individuellen Erfahrungen eher positiv oder negativ geprägt ist. Menschen mit einer geistigen Behinderung müssen Frustrationen bewältigen, weil ihnen Möglichkeiten verwehrt bleiben und sie eine besondere Rolle in unserer Gesellschaft haben, die sie selbst so nicht gewählt haben. Dies führt oft zu Schwierigkeiten in der Entwicklung eines positiven Selbstkonzeptes bei Menschen mit geistiger Behinderung.
In diesem Seminar werden die Besonderheiten der Entwicklung eines positiven Selbstkonzepts für Menschen mit geistiger Behinderung auf Basis der grundlegenden Sozialisationstheorien erarbeitet. Aufbauend auf diesem Wissen werden im Seminar Möglichkeiten zur Entwicklung eines positiven Selbstkonzeptes besprochen. Es geht vor allem darum, wie Mitarbeitende gemeinsam mit Menschen mit Behinderung deren Stärken und Ressourcen entdecken und wie sie zu Betreuende bei der Bewältigung ihrer Frustrationserlebnisse adäquat unterstützen können.
Schwerpunkte
- psychische Entwicklung unter den Bedingungen einer Behinderung
- frühe Erfahrungen und ihre Bedeutung für das Selbstwertgefühl
- gesellschaftliche Entwertungsprozesse gegenüber Menschen mit Behinderungen
- persönliche und soziale Selbstfindung als ständiger und lebenslanger Prozess
für Menschen mit Behinderungen
- Balance zwischen Selbstbild, sozialer Rolle und den Wahrnehmungen und Erwartungen
der Umwelt als Voraussetzung für seelisches Wohlbefinden
- Auswirkungen ungünstiger Sozialisationsbedingungen (soziale Behinderung)
- positiver Umgang mit negativen Erfahrungen, der die eigene Person schützt und stärkt
- aufmerksame und ressourcenorientierte Begleitung von Menschen mit Behinderungen
im Alltag