159/2016: Frech, distanzlos, unbelehrbar – oder vielleicht FASD?
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Beschreibung
FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorder - Fetales Alkoholsyndrom) ist ein Oberbegriff für eine Vielzahl von diversen Schädigungen, von denen ein Kind, dessen Mutter in der Schwangerschaft Alkohol getrunken hat, betroffen sein kann.
Jährlich werden in Deutschland immer noch ca. 4.000 Kinder mit dem Vollbild eines Fetalen Alkolsyndroms geboren, Fachleute gehen von einer Dunkelziffer der verschiedenen Ausprägungen von bis zu 10.000 geschädigten Kindern pro Jahr aus. Wachstumsstörungen, Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems bis hin zu körperlichen und organischen Fehlbildungen begleiten die Betroffenen ein Leben lang und erschweren die Bewältigung des Alltages. Die gravierendsten Auswirkungen von FASD zeigen sich in den meisten Fällen durch massive Verhaltensbeeinträchtigungen sowie Lernschwierigkeiten im Kinder- und Jugendalter.
Betroffene sind meist zu klein, zu dünn, wirken entwicklungsverzögert. Im Schulalltag fallen sie u.a. oft durch motorische Unruhe, Unbeherrschtheit, Uneinsichtigkeit und „mangelnden Leistungswillen“ auf. Dabei schlummern auch in ihnen Talente und Begabungen, die es zu entdecken und zu fördern gilt.
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit den möglichen Auswirkungen von FASD im Alltag des Kindes bzw. Jugendlichen, den Hintergründen und Fehlinterpretationen unerwünschten Verhaltens sowie notwendigen Regeln und alltagstauglichen Tipps im Umgang mit Betroffenen.
Schwerpunkte
- Ursachen und Formen von FASD
- Auswirkungen von FASD in den verschiedenen Lebensabschnitten
(Säuglings- und Kleinkind sowie Schulalter, FASD bei Jugendlichen)
- Diagnostik und unterstützende Therapien
- FASD und Kriminalität
- Hilfen und Unterstützungsmöglichkeiten im Alltag – Entlastung der Bezugspersonen