373/2016: Die Balance von Nähe und Distanz in den Gesundheits- und Sozialberufen

Beschreibung
Wer in einem sozialen Beruf wirksame Arbeit leisten will, muss sich um emotionale Nähe und gleichzeitig um professionelle Distanz zu seinen Klienten bemühen.
Nähe und Distanz bedingen sich wechselseitig. Bei zu großer Distanz kann eine verständnisvolle Beziehung nicht zustande kommen und bei zu großer Nähe besteht die Gefahr, sich zu sehr in die Belange der Klienten einzumischen. Letzteres kann zwei unerwünschte Folgen haben: Der/die Helfende schwächt die Selbstverantwortung seiner Klienten und überfordert auf Dauer sich selbst.
Die Kunst in den sozialen Berufen besteht also darin, eine Haltung der "distanzierten Anteilnahme" zu entwickeln. Das erfordert andauernde Aufmerksamkeit und Selbstreflexion, denn Nähe und Distanz müssen ständig ins Gleichgewicht gebracht werden.

Die Interaktion zwischen Helfer und Klient wird aus psychoanalytischer und aus kommunikationstheoretischer Sicht untersucht und aus den gewonnenen Einsichten sollen Schlussfolgerungen für die Berufsrolle und für die berufliche Kompetenz gezogen werden.

Schwerpunkte
- die Interaktion Helfer – Klient/Patient
(Übertragung/Gegenübertragung)
- der helfende und der bedürftig-abhängige
Kommunikationsstil
- Persönlichkeit und Lebensgeschichte des Helfers
- das Helfersyndrom und die Befreiung daraus
- konstruktiver Umgang mit Belastungen (Angst, Ärger,
Wut, Enttäuschung)
- Engagement für den Klienten und Möglichkeiten
der Abgrenzung
- Achtsamkeitstraining
- Selbstwahrnehmung, Selbstreflexion und
Selbsterkenntnis

Bemerkungen
Methoden:
Dialogorientierte Impulse, Diskussion, Partner- bzw. Gruppenarbeit, Übungen, Selbstreflexion, Entspannungsverfahren

Bei Inanspruchnahme von Bildungsurlaub bitte 5 Wochen vor
Kursbeginn die DAFW per Post oder per Mail informieren!