278/2026: Wildes und gewagtes Spiel - Warum dosierte Risiken nicht nur die kindliche Risikokompetenz fördern
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Beschreibung
Wenn es darum geht, ob Kinder in der Kita auf Bäume klettern, also körperliche Herausforderungen suchen dürfen, mit Feuer und echtem Werkzeug hantieren dürfen oder auch mal unbeaufsichtigt spielen können, werden schnell Bedenken laut, dass sie sich verletzen könnten und die Fachkräfte dann dafür haftbar gemacht werden.
Tatsächlich steht der Aufsichtspflicht ein genauso gewichtiger pädagogischer Auftrag gegenüber, nämlich Kinder bei der Steigerung ihrer Risikokompetenz zu unterstützen und ihnen dafür auch immer wieder dosierte Risiken in ihrem täglichen Erfahrungsraum zu ermöglichen ("Recht auf blaue Flecken!"). Pädagogisches Ziel darf es nicht sein, Risiken zu minimieren oder sogar gänzlich zu vermeiden. Nur so können Kinder ihr Körperbewusstsein, ihre Koordinations- und Bewegungsfähigkeit steigern und eine gute Selbsteinschätzung nicht nur hinsichtlich ihrer motorischen Kompetenzen erlangen. Dafür braucht es entsprechende Herausforderungen in ihrer Umgebung und einen Vertrauensvorschuss durch die pädagogischen Fachkräfte.
Wie man Kindern angemessene Risikoerfahrungen ermöglicht, welche Umgebungen und Materialien man ihnen dafür zur Verfügung stellen kann, und wie man sich auch mit den eigenen Risikoängsten auseinandersetzt, soll anschaulich – auch mit Film- und Fotomaterial - vermittelt und im Plenum diskutiert werden. Das so gewonnene Wissen kann Fachkräfte auch in der mitunter notwendigen Diskussion mit Eltern und Trägern stärken und helfen, die Wichtigkeit von Risikokompetenz auch zur Unfallverhütung transparent zu machen.
Schwerpunkte
- Förderung von Risikokompetenz ("Vertrauen statt Verängstigen")
- Auseinandersetzung mit der eigenen Risikobiografie und -bereitschaft
- Aufsichtspflicht vs. Bildungsauftrag
- Lernen an der Angstgrenze
- Gewagtes Spiel wirkt angstabbauend
- Umgang mit echtem Werkzeug, mit Feuer und weiteren gewagten Spielformen
- Phasen unbeaufsichtigten Spiels
Bemerkungen
Methoden: theoretischer Input, video- und bildunterstützte Fallbeispiele aus der Praxis, Plenumsdiskussion, Arbeitsgruppen