568/2022: Wege zu einer bindungsorientierten und traumasensiblen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen - vom Verstehen zum Handeln
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Beschreibung
Kinder und Jugendliche, die oft unglaubliche Leidensgeschichten durchlebt haben, in der
Jugendhilfe als „Systemsprenger" etikettiert werden, erhalten in den stationären Einrichtungen häufig nicht
die Unterstützung, die sie bräuchten, um von den eigenen, oft untauglichen Bewältigungsstrategien zu lassen:
So übertragen sie z. B. traumatische Lebenserfahrungen auf andere, schlagen, damit sie nicht selbst geschlagen werden, nehmen keine Hilfe an, weil sie Erwachsene bislang nie als hilfreich erlebt haben, sind übererregt, ständig auf der Hut, fühlen sich immerzu angegriffen und explodieren
völlig unvermittelt, oder sie sind nicht zu fassen, zu spüren, vermeiden den Kontakt, fühlen sich und die Welt nicht, sie dissoziieren. Sie suchen Hilfe und wissen nicht wie.
In diesem Kurs lernen die Teilnehmenden relevante Erkenntnisse über Bindung und Trauma kennen, die für die (trauma-)pädagogische Förderung von Kindern und Jugendlichen genutzt werden können. Das Verstehen kindlicher Traumaentwicklungsstörungen hängt unabdingbar mit den jeweiligen Bindungserfahrungen zusammen. Die Sensibilisierung hierzu sowie das Erforschen der „guten Gründe" ihres Verhaltens können daher zu neuen Handlungsmöglichkeiten und Perspektiven für diese Hochrisikogruppe führen.
Schwerpunkte
- Grundlagen der Bindung und der Bindungsforschung
- Bindungsstörungen und ihre pädagogischen Herausforderungen
- Was ist ein Trauma? – Einführung in die Psychotraumatologie
- Traumapädagogik: traumapädagogische Grundhaltung und Kernstücke der Traumapädagogik
- Erarbeitung der zentralen Haltung
- Übungen und Erproben zentraler Methoden (traumasensible Reflexion eigener Fälle bis hin zur Selbstfürsorge, Umgang mit eigenem Stress)
Bemerkungen
Bitte senden Sie bis 14 Tage vor Kursbeginn Ihre Fragen bzw. anonymisierten Fallkonstellationen anc.siegel@diakademie.de Sie werden an den Referenten weitergeleitet.