542/2024: Praxistag Jobcoaching

Beschreibung
Die Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Förderbedarf wird sich in der Zukunft stärker auf Arbeitsplätze in oder für Firmen des allgemeinen Arbeitsmarktes konzentrieren. Auf dem Weg dorthin sind vielfältige Punkte zu beachten. Neben aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen ist es unverzichtbar, alle beteiligten Akteure frühzeitig in den Prozess der Arbeitsvermittlung einzubeziehen, miteinander zu vernetzen und zu informieren. Außerdem muss der Kandidat /die Kandidatin eigene Fähigkeiten und Kenntnisse einschätzen lernen, um realistische Szenarien für das Berufsleben entwickeln zu können.
Hierbei ist seit Jahren das sogenannte Jobcoaching ein Instrument, dass diesen Prozess gestalten und begleiten soll.
Mit der Ergänzung des SGB IX § 49 Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben Absatz 8, 2a wird das Jobcoaching explizit als refinanzierte Möglichkeit zur Teilhabe am Arbeitsleben benannt. Damit wird dieses Thema auch in Werkstätten und bei anderen Leistungserbringern in diesem Bereich interessant.
Dieser Praxistag teilt sich in zwei Teile: in einem ersten Teil werden Elemente des Jobcoachings in einem Workshop theoretisch erarbeitet und beurteilt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichten aus Ihrer Praxis und erschließen Erfolge und mögliche Stolpersteine des Jobcoachings.
In einem zweiten Teil wird Herr Thomas Petzke über den Ansatz der AWO Sonnenstein Pirna und seine Erfahrungen des Jobcoachings berichten. Gemeinsam mit ihm wird erarbeitet, welche Anforderungen ein Jobcoach erfüllen sollte, welche Leistungen zum Jobcoaching gehören und welche Voraussetzungen die ausführende Person für ein erfolgreiches Jobcoaching mitbringen sollte. Herr Petzke ist in der AWO Sonnenstein schon lange Jahre als Jobcoach und in der Fortbildung von Jobcoachs bei 53 Grad Nord als Dozent tätig. Er ist Abteilungsleiter von rund 100 Außenarbeitsplätzen, die er mit einem Team aus sieben Jobcoachs betreut.
Ziel des Tages ist der Austausch von Fachkräften aus Einrichtungen der Teilhabe am Arbeitsleben und die gegenseitige Informationsweitergabe, wie Jobcoaching gelingen kann und welche Auswirkungen es auf die Teilhabe in und außerhalb von Werkstätten entfaltet. Außerdem können Teilnehmerinnen und Teilnehmer danach einschätzen, ob das Jobcoaching für ihre Einrichtung und Zielgruppe das richtige Instrument sein kann.

Schwerpunkte
• Elemente des Jobcoachings
• Rollen der Beteiligten (Klient/Klientin selbst, Arbeitgeber, Unterstützerkreis etc.)
• rechtliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen
• der Einfluss von gezielter beruflicher Bildung
• Überschneidungen mit dem Bildungsbegleiter nach Fachkonzept EV und BBB
• Erfahrungsaustausch

Zugangsvoraussetzung
Erfahrungen der Teilnehmenden in Prozessen der Teilhabe am Arbeitsleben, insbesondere im Bereich Arbeitsförderung, sind wünschenswert, aber nicht zwingend notwendig.

Bemerkungen
Zur Vorbereitung empfiehlt sich die Lektüre folgender Unterlagen:
Bundesrat Drucksache 682/22, 10.02.23
https://jade.hawk.de

In der Teilnahmegebühr enthalten sind ggf. Schulungsmaterialien, Pausengetränke und Teilnahmebescheinigungen für alle Teilnehmenden. Mittagessen können Sie in der Moritzburger Mensa.